Weil ich fliege,... (MüM 6)

"Laufen nicht Springen,...
Der Absprung könnte falsch gewählt, die Landung zu abrupt oder gar gefährlich sein. Nur der Flug ist ohne Hindernisse. Er kann Dich zum Überflieger machen - aber auch zum Übereilten.

Setzt Ziele, aber seid nicht zu eilig sie abzuhaken. -Juli"

Dies schrieb ich am 27. Oktober 2012 hier bei Lira. Ich musste daran denken, bevor ich diesen Artikel begann.

Ich bin eine ganz schön weite Strecke schon gelaufen. Habe Anlauf geholt und bin abgesprungen. Jetzt fliege ich.

Meinem Gefühl nach, was mit mir, um mich herum und mit den Menschen in meiner Umgebung alles passiert ist, habe ich keinen Boden mehr unter den Füßen. Nicht wirklich negativ behaftet, aber irritierend.

Zehn Monate sind vergangen, seit etwas Neues in meinem Leben seinen Anfang nahm. Ich bin vertrauter mit mir und meinen Fähigkeiten geworden, stehe (ja obwohl ich das Gefühl habe zu fliegen) sicherer auf meinen beiden Füßen und die einstige dichte Nebelwand vor meinen Augen hat sich weitestgehend verzogen und offenbart mir genauere Wege und Ziele für die nahe Zukunft.

Auch wenn ein Abschied her musste.

"!Stage" ist leider vorbei. Im Oktober des letzten Jahres berichtete ich Euch, dass ich wieder "Schülerin" sei. (MüM 4 Okt 2014)

Zehn Monate lief dieses Programm am Theater.

Zehn Monate zusammen mit tollen Leuten.

Zehn Monate in denen ich soviel lernte.

Diese Zeit werde ich niemals vergessen. Ich habe nicht nur durch dieses Programm ein genaueres Bild von meiner Zukunft bekommen und weiß besser als was ich nun arbeiten kann und möchte, sondern habe mich bilden können. Mein Ich ist nicht mehr ein bloßer ungerader lebender Haufen, sondern hat Form und Farbe bekommen.

Vielleicht denke ich den Bodenkontakt verloren zu haben, weil "!Stage" vorbei ist. Es hat mir viel gegeben die Zeit über und jetzt bin ich erstmal schwerelos, da ich noch keinen Fuß auf einen meiner Wege setzen konnte. Das wird sich aber bald noch ändern.

Das Bild entstand als letzte Aufgabe bei "!Stage". Wir sollten unseren Standort bestimmen. Wo wir uns jetzt sehen und fühlen. Da ich mich fühle, als würde ich fliegen, habe ich mir dieses Motiv erdacht. "My flight through bubbles" soll zeigen, dass ich ganz viel vor mir habe und ich mit Zuversicht meine Träume und Ziele in Form von knallbunten Seifenblasen erreichen will. Ich weiß nicht was ich mir noch alles erträumen werde und wohin mich der Flug bringt, doch bin ich froh einer Armada möglicher Seifenblasenträumen zu begegnen, als einem Feld voller Steine mit Probleme.

Das Träume auch platzen können, ist mir bewusst, daher die Seifanblasen, aber meine bunte Zuversicht ist stärker ausgeprägt. :)

-Juli